Die Installation lehnt sich an eine festliche Tradition aus dem Handwerk, welche unabhängig von einer religiösen oder politischen Ausrichtung funktioniert. Das Richtfest steht hier als Symbol für eine bewältigte Etappe. Mit seinem traditionellen Ablauf und Bräuchen, soll es aber nur Grundlage für das neu entstehende Ritual sein. Der bestehende Dachstuhl ist der Status Quo und soll als solcher zum sichtbaren Ausgangspunkt der Ausstellung gemacht werden.

Im Rahmen der Ausstellung wird mit der Produktion von Dachziegeln begonnen. Der Besucher ist dazu eingeladen, an der Gestaltung und Fertigung der neuen Oberfläche teilzunehmen. Dazu ist dem Dachstuhl eine kleine Werkstatt angeschlossen. Dort werden in Form eines offenen Workshops Dachziegel hergestellt. Mithilfe vorgefertigter Grundformen werden aus Gips und anderen Materialien individuelle Dachziegel produziert, die zeremoniell an dem Dach befestigt werden.

Dabei liegt der Fokus nicht darauf das Dach vollständig zu bedecken, sondern es geht darum einen Handlungsrahmen zu schaffen. Den Besuchern soll es ermöglicht werden in einen Austausch zu treten und etwas Persönliches beizutragen. Das gemeinsame Agieren im Ausstellungsalltag wird somit unmittelbar zum Ritual und macht so den Alltag zum Fest.